Die 24-Stunden-Pflege für Senioren zu Hause ist eine immer beliebter werdende Option für Familien, die ihren Angehörigen eine kontinuierliche Betreuung in ihrer vertrauten Umgebung bieten möchten. In diesem Artikel werden die Kosten, die Möglichkeiten der Einstellung von Pflegekräften, die finanziellen Unterstützungen, die Aufgaben einer 24-Stunden-Pflegekraft sowie die Wohnbedingungen und Rechte der Pflegekräfte erläutert.
Kosten der 24-Stunden-Pflege
Die Kosten für die 24-Stunden-Pflege können stark variieren, abhängig von mehreren Faktoren wie dem Pflegebedarf, den Qualifikationen der Pflegekraft und der Region. In Deutschland belaufen sich die Kosten in der Regel auf etwa 2.000 bis 3.500 Euro pro Monat.
Einstellung von Pflegekräften: Selbstständige oder über Agentur?
Es gibt zwei Hauptmöglichkeiten, eine 24-Stunden-Pflegekraft einzustellen: direkt selbst oder über eine Agentur.
Direkte Einstellung:
- Vorteile: Kostengünstiger, direkte Kontrolle über die Auswahl der Pflegekraft.
- Nachteile: Höherer administrativer Aufwand, rechtliche und steuerliche Pflichten liegen bei der Familie.
Einstellung über eine Agentur:
- Vorteile: Weniger administrativer Aufwand, Agentur kümmert sich um rechtliche und steuerliche Aspekte, oft größere Auswahl an Pflegekräften.
- Nachteile: Höhere Kosten, geringere Kontrolle über die Auswahl der Pflegekraft.
Finanzielle Unterstützung: Pflegegeld und Zuzahlungen
Der Pflegegrad des Senioren bestimmt die Höhe des Pflegegeldes, das zur Unterstützung der häuslichen Pflege bereitgestellt wird. Das Pflegegeld kann zur Deckung eines Teils der Kosten der 24-Stunden-Pflege verwendet werden. Die aktuellen Pflegegeldbeträge (Stand 2024) sind:
- Pflegegrad 2: 316 Euro pro Monat
- Pflegegrad 3: 545 Euro pro Monat
- Pflegegrad 4: 728 Euro pro Monat
- Pflegegrad 5: 901 Euro pro Monat
Zusätzlich können Sachleistungen in Anspruch genommen werden, die für professionelle Pflegedienste verwendet werden können.
Aufgaben einer 24-Stunden-Pflegekraft
Die Aufgaben einer 24-Stunden-Pflegekraft sind vielfältig und umfassen sowohl pflegerische als auch haushaltsnahe Tätigkeiten:
- Grundpflege: Unterstützung bei der Körperpflege, An- und Auskleiden, Hilfe beim Toilettengang.
- Medizinische Versorgung: Verabreichung von Medikamenten (unter ärztlicher Anweisung), Überwachung von Gesundheitszuständen. Pflegekräfte dürfen jedoch in der Regel keine medizinischen Eingriffe wie das Geben von Spritzen durchführen, es sei denn, sie haben eine spezielle medizinische Ausbildung.
- Haushaltsführung: Kochen, Reinigen, Wäsche waschen, Einkaufen.
- Gesellschaft leisten: Begleitung bei Spaziergängen, Gespräche führen, Unterstützung bei Freizeitaktivitäten.
Wohnbedingungen und Rechte der Pflegekraft
Eine 24-Stunden-Pflegekraft sollte in einem angemessenen und komfortablen Umfeld arbeiten und leben können. Dies beinhaltet:
- Eigenes Zimmer: Die Pflegekraft sollte ein eigenes, möbliertes Zimmer haben, das ihr genügend Privatsphäre bietet.
- Zugang zu Sanitäranlagen: Eine private oder gemeinsame Nutzung von Badezimmer und Toilette sollte gewährleistet sein.
- Freizeit und Ruhezeiten: Pflegekräfte haben Anspruch auf regelmäßige Pausen und Freizeit. Ein geregelter Arbeitszeitplan hilft, Überlastung zu vermeiden.
- Komfort und Privatsphäre: Die Pflegekraft sollte sich in ihrem Wohnumfeld wohl und sicher fühlen. Dies trägt nicht nur zu ihrer Zufriedenheit, sondern auch zur Qualität der Pflege bei.
Fazit
Die 24-Stunden-Pflege zu Hause bietet Senioren die Möglichkeit, in ihrer vertrauten Umgebung umfassend betreut zu werden. Familien sollten sich gut informieren und sorgfältig abwägen, ob sie die Pflegekraft selbst einstellen oder über eine Agentur engagieren möchten. Finanzielle Unterstützung durch Pflegegeld kann die Kosten teilweise decken. Wichtig ist auch, dass die Pflegekraft angemessene Arbeits- und Lebensbedingungen hat, um eine hohe Qualität der Betreuung sicherzustellen.